Chronik

Um das Jahr 1899 versammelten sich in der Albert’schen Mühle monatlich Menschen, um dort Bibelstunden abzuhalten. Zur Belebung lud man einen Bibelboten der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland, mit Sitz in Elberfeld, nach Sundwig und Hemer ein. Der Bote – es war Stadtmissionar Gülich aus Haan – hielt außer in der Sundwiger Mühle, auch in dem Haus des Kirchmeisters Voerster eine Bibelstunde. An diesen Versammlungen nahmen regelmäßig auch 3 junge Männer teil. Nach einer Bibelstunde sprach Bruder Gülich in der eigenen herzlichen Art: „Ach, Ihr drei, was wäret ihr doch ein schöner Jünglingsverein.“ Dieser Satz setzte sich im Denken und Reden dieser jungen Männer fest.
Es entstand, als Folge der wiederholten Besuche des Stadtmissionars Gülich, in Westig einem Zweigverein der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland. Die drei Freunde Fritz Heyng, Eduard Krämer und Heinrich Timpeltei nahmen regelmäßig an den Gemeinschaftsstunden teil. Und schon bald bekannten sie nach Philippus: Wir haben gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben, Jesus, Josefs Sohn von Nazareth.“ (Joh. 1, 45)

Gerettet sein gibt Rettersinn. Diese Drei, zu denen sich ein vierter – Hermann Heyng – gesellte, suchten nach Wegen, der Jugend die frohe Botschaft von Jesus zu vermitteln. Sie trugen ihrem Konfirmator, Herrn Pastor Pake ihre Wünsche vor. Nach einer Abkündigung von der Kanzel der damals einigen Predigtstätten der Gemeinde Hemer, der Kirche auf dem Ebberg, trafen sich 20 junge Männer in der alten, inzwischen abgerissenen Ohlschule am Fuße des Ebbergs und gründeten unter der Schirmherrschaft von Pastor Pake am 15. Juni 1902 den „Evangelischen Jünglingsverein Hemer“.
„Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten.“ (Ps. 119, 9) So lautete die Vereinslosung. Von den 20 ersten Mitgliedern des neuen Vereins wurden zum Vorstand gewählt:

Vorsitzender: Gerhard Neuhaus
damals Stadtmissionar in Westig
Ehrenvorsitzender: Pastor Pake
Kassierer: Eduard Krämer
Schriftführer: Fritz Heyng
Beisitzer: Hermann Heyng
Heinrich Timpeltei

In der ersten Vorstandssitzung am 22. Juni 1902 wurden folgende Satzung – die als Original noch vorhanden ist – beschlossen. Damit war der „Evangelische Jünglingsverein Hemer“ gegründet und musste nun mit Leben gefüllt werden. Die erste Not des neugegründeten Vereins war die Raumnot. Es gab damals noch kein Gemeindehaus. Die Vereinsveranstaltungen mussten so zunächst in der „Kleinen Ohlschule“, dann in der Volksschule an der Sedanstraße (heutige Woesteschule), dem Kindergarten und in der Von-der-Becke-Stiftung abgehalten werden. Bis dann endlich am 7. Januar 1912 das Gemeindehaus eingeweiht wurde, und so eine vorerst endgültige Bleibe gefunden wurde.
1903 wurde ein großer Ausflug nach Dahle unternommen. Schon auf dem Giebel begrüßte der Verein Dahle den Besuch. Weitere Ziele in den nächsten Jahren waren unter anderem: Schloß Hohenlimburg, Fuelbecker Talsperre, Arnsberg, Hohensyburg.

Am 23. Oktober 1904 fand das erste größere „Jünglingsfest“ in der Turnhalle zu Oberhemer statt. Diese Turnhalle befand sich gegenüber dem heutigen Schuhhaus Appelhans. Für das Fabrikgebäude der Firma Basse & Selve musste die Halle jedoch weichen. Einer der dabei war berichtete: „Es war ein herrliches Fest. Blumengeschmückte Tische mit Kaffee und Kuchen boten ein schönes Bild. Die weißen Tischtücher hatte uns die Kirchengemeinde Deilinghofen geliehen.“ bei diesem Fest trat der, schon kurz nach Vereinsgründung ins Leben gerufene Männerchor, erstmals öffentlich auf. Besonders fröhlich und dankbar haben wir gesungen: „Das ist ein köstlich Ding, danken dem Herrn“ mit dem Schlusschoral: „Oh, dass ich tausend Zungen hätte…“.

Ende 1906 trat Herr Stadtmissionar Fritz Hanefeld an die Stelle unseres Vorsitzenden Stadtmissionar Neuhaus, der in eine neue Arbeit berufen wurde. In diesem Jahr wurde der Verein Mitglied im „Westdeutschen Jünglingsbund“ (heute CVJM Westbund). Ein Ausflug führte den Verein nach Sennelager. 1907 wurde dort vom Westdeutschen Jungmännerbund ein Soldatenheim errichtet, zu dessen Baukosten der Verein und die Gemeinde Hemer mehr als 1000,- Mark beigesteuert hatten. Schon damals stießen die Sammler auf freudige Bereitschaft und strikte Ablehnung, je nachdem ob man die „Soldatenmission“ für wichtig hielt oder nicht.

Turnabteilung gegründet, die sich einer regen Beteiligung erfreute. Mit dem Besitzer der Turnhalle An der Steinert – dem Turnverein Oberhemer – wurde ein Nutzungsvertrag abgeschlossen, so das zunächst diese Turnhalle genutzt werden konnte. Ab Januar 1912 wurde im Gemeindehaus Hemer geturnt. bei der Einweihung des Hauses trat die Turnabteilung, mit exakt ausgeführten Stabübungen, erstmalig öffentlich auf. Im selben Jahr fanden sich einige Mitglieder zu einem „Trommlercorps“ zusammen, die unsere Vereinsfamilie bei Ausflügen, noch bis zum Ausbruch des 3. Reiches als Spielmannszug anführte. Eindrucksvolle Erinnerungen blieben vor allem durch „große Ausflüge nach Lippspringe, Hermannsdenkmal, Bethel und zum Rhein, wo wir zwei Nächte bei den Bonner Husaren geschlafen haben“.

Der bis dahin Schriftführer des Vereins – Fritz Heyng – wurde am 18. Januar 1914 zum Vorsitzenden gewählt.

Das Leben geht trotz Krieg weiter
Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges am 1. Januar 1914 wurde das Leben des Vereins arg gestört. Von den 90 Mitgliedern wurden 42 zum Waffendienst eingezogen. Neun von ihnen kehrten nicht zurück. Dass die Arbeit des Evangelischen Jünglingsvereins trotz vieler Schwierigkeiten ununterbrochen und in allen Gruppen weitergeführt werden konnte, ist ein Verdienst von Herrn Pastor Becker, der ab dem 7. Dezember 1913 den zweiten Pfarrbezirk unserer Gemeinde (Westig und Sundwig) betreute, und der sich mit großer Liebe der Vereinsarbeit widmete.
Einen neuen Aufschwung nahm das Leben im Verein nach Ende des 1. Weltkrieges und der Rückkehr unserer Freunde in die Heimat.

Mittelpunkt war die sonntägliche Vereinsstunde im Gemeindehaus, hier fanden sich die Glieder aller Gruppen zum Singen, Gedankenaustausch und musischen Dingen zusammen. Es herrschte dann reges Treiben in den Räumen des Gemeindehauses. 1920 legte Pastor Becker den Grundstock für den Posaunenchor, der fortan aus kirchlichen und vereinsinternen Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken war.

Mutig voran
Da im Laufe der Zeit festgestellt wurde, dass die jüngsten Mitglieder in der Vereinsstunde nicht mehr ihrem Alter, Wünschen und Anforderungen entsprechend betreut werden konnten, wurde im April 1924 für die 10-14 jährigen Jungen die „Jungschar“ gegründet. Vier Jahre später entstand für die konfirmierten Jungen das „Jungvolk“. Singen, Spielen, Erzählen, Wandern und Gottes Wort waren die Schwerpunkte dieser beiden unter sachkundiger Leitung schnell zu starken Gemeinschaften heranwachsenden Gruppen. Die mit 18 Jahren aus dem Jungvolk ausgeschiedenen jungen Männer nahmen Anfang 1932 ihre Gruppenarbeit als „Jungmännerkreis“ auf.

Bewährungsprobe
Unter eine echte, schwere Bewährungsprobe stellte der Beginn des Dritten Reiches den Evangelischen Jünglingsverein. Nach anfänglicher Begeisterung über den politischen und wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands wurden sich zahlreichen Christen bewusst, welche Gefahren der Kirche und ihrem Evangelium drohten. Auch unser Verein bekam diese Gefahren massiv zu spüren. Jungschar und Jungvolk wurde am 4. März 1934 – nach vielen Schikanen, wie Verbot der Kluft, Zerstörung der Webekästen usw. – verboten und aufgelöst. Laut Vertrag zwischen dem Reichsbischof Ludwig Müller, der die Schirmherrschaft über die evangelischen Jugendverbände übernommen hatte, und dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach sollten die Jungen zwangsweise in die Hitlerjugend eingegliedert werden. Wir haben es den Jungen freigestellt, in die HJ einzutreten, oder nicht. Im Beisein von unserem verehrten „Jungscharonkel Dr. Otto Koch“ haben wir uns in einer eindrucksvollen Feier am 4. März 1934 von mehr als 150 Jungen verabschiedet. Damals entstand von Dr. Horch ein Lied, das die Situation dieser Kampfzeit kennzeichnet:

Und wenn wir marschieren, wir fürchten uns nicht. Wir zeugen für Jesus, der unser Licht.

Und wenn sie uns fragen, was ist’s, das euch eint, wir haben nur einen, Jesus zum Freund.

Wir wissen, wir spüren, der Herr ist und nah. Wohin er will führen, wir sagen ja.

Und sollen wir leiden, so leiden wir gern. Wir bleiben, wir streiten, treu unserem Herrn.

Am 28. Januar 1934 trafen sich, unter Erwartung des Verbots der Turnabteilung die Vereine Reinoldi Dortmund, Langerfeld und Hemer zu einem Geräte-Vergleichskampf im Rahmen eines Turn-Familienabends im Gemeindehaus in Hemer, das sich auf 12 gefälschte Protokolle über die Vermehrung von 10-12 jährigen Jungen gründete. Doch in diesen und vielen anderen Gefahren erfuhren wir die Nähe und den Beistand unseres lebendigen Gottes. Denn der Evangel. Jünglingsverein Hemer konnte weiter dienen und arbeiten in den Vereins- und Bibelstunden, im Jungmännerkreis, (denn über 18jährige durften Mitglied sein) im und mit Männerchor und Posaunenchor und schließlich in Verbindung mit Westbund, Bekennende Kirche und Kirchengemeinde Hemer in freien, also nicht an eine Mitgliedschaft gebundenen Jugendgruppen Jungschar und Jugenddienst (bisher „Jungvolk“).

Die Beauftragung
„Herr ………. ist vom Presbyterium der ev. Kirchengemeinde mit der verantwortlichen Arbeit und der männlichen Gemeindejugend betraut.“ Gez. Knolle, Pfr. und Siegel Pfr.

und der „Ausweis für Amtsträger im Evangelischen Jungmännerwerk Deutschlands“ waren wichtige Dokumente für die Leitung der Jugendarbeit. So konnte der Verein indirekt doch seinen Auftrag, jungen Menschen zu dienen, wahrnehmen, und das, mit Gottes Hilfe, bis zum Ende des Dritten Reiches. Und obwohl alles, was Jugend begeistert verboten war, übte doch die Beschäftigung mit der Bibel, der Kirchengeschichte, mit Männern des Glaubens und mit anderen geistlichen Dingen und Fragen eine solche Anziehungskraft aus, dass unsere Gruppenstunden jeweils von 15 – 25 Jungen besucht wurden.

Es sei schon an dieser Stelle erwähnt, dass Gott sich zu diesem Dienst bekannte. Entschlossen sich doch später mehrere junge Männer als Pfarrer oder Diakone in den vollamtlichen Dienst der Kirche zu gehen und wir hatten im Frühjahr 1945 doch zahlreiche junge Männer und Jungen, die in der von den Fesseln des Dritten Reiches befreiten Jugendarbeit als Führungskräfte eingesetzt werden konnten.
Aber noch war es nicht so weit.

Und wieder Krieg
Denn noch einmal ging das Inferno eines grauenvollen Weltkrieges über die Menschheit hinweg. Am 1.9.1939 gab Hitler den Befehl zum Angriff auf Polen und entfesselte damit einen Weltenbrand. Der Krieg traf alle. Unser Verein wurde nicht verschont.

Das Gemeindehaus wurde kurz nach Kriegsausbruch von der Wehrmacht beschlagnahmt. Wieder wurde also die Raumnot akut. Die Vereinsstunde fiel aus. Die Bibelstunde wurde in die Privatwohnung des Vorsitzenden verlegt, Jungschar und Jungenschaft kamen zunächst im Garderobenraum des Kindergartens am Sinnerauwer, dann durch ein Entgegenkommen des RWE in einem Raum des Gaswerks an der Bräuckerstraße zusammen. Wir waren schließlich in der Kreisverbindung Iserlohn die einzige Gemeinde, die noch kirchliche Gemeindejugend in der geschilderten Form gesammelt hat. 102 Mitglieder wurden zum Kriegsdienst einberufen. Von ihnen kamen 28 nicht zurück. Ihrer wird an anderer Stelle gedacht.

Der Männerchor kam bald zum Erliegen. Die Sänger waren zum großen Teil an der Front, wie auch der damalige Chorleiter Hermann lange, der Karl Gätz 1939 abgelöst hatte. Trotz verminderter Bläseranzahl konnte unser Posaunenchor unter Leitung von Wilhelm Schmidtberg, der den Dirigentenstab 1935 von Pastor Becker übernommen hatte, durchhalten und der Gemeinde dienen. Mit unseren Kriegsteilnehmern hielten wir Kontakt durch Rundbriefe, in denen über das Geschehen in der Heimat, über Freud und Leid in der Vereinsfamilie berichtet wurde. Jeder Rundbrief schloss mit einem tröstenden Bibelwort und wurde von einem Kreis der in der Heimat gebliebenen Mitglieder persönlich unterzeichnet. In einigen Briefen ließen wir auch Männer unseres Bundes, wie z. B. Bundeswart Johannes Busch, Hans Porsch usw., die auch an der Front waren zu Wort kommen. Und so weit sie es vermochten, schrieben unsere Soldaten zurück. So bestand während der langen Kriegszeit immer eine briefliche Verbindung zwischen Front und Heimat. Manche der in Hemer stationieren Soldaten nahmen an unseren Bibelstunden teil.

Der immer totaler werdende Krieg führte zwar dazu, dass der weltanschaulich motivierte Druck langsam nachließ – auch die Gottesdienste wurden wieder besser besucht – dafür aber die kriegsbedingten Behinderungen größer und größer. Wie oft mussten Bibelstunden und andere Zusammenkünfte unterbrochen werden, weil Fliegeralarm das Aufsuchen der Luftschutzräume befahl. Und als schließlich die Kriegswalze Anfang April 1945 auch über Hemer hinweg rollte, kam für einige Wochen alles vereinsmäßige Leben zum Erliegen. Die von den Besatzungstruppen befohlene Sperrstunde trieb uns schon früh in die schützenden, wenn auch allenthalben Überbelegten Wohnungen. Zudem hinderte auch der notwendige Kampf ums Überleben zunächst daran, ein geregeltes Vereinsleben durchzuführen.
Am 9. Mai 1945 schwiegen endlich an allen Fronten die Waffen. Deutschland hatte bedingungslos kapituliert. Eine tiefe Niedergeschlagenheit bemächtigte sich weiter Kreise des Volkes, auch der Christen. Die aber wussten den Weg aus diesem Chaos – Gott stieß noch einmal die Türen zu seinem Reich weit auf. Alle Verbote der nationalsozialistischen Machthaber fielen von heute auf morgen. In völliger Freiheit und Unabhängigkeit konnte Jesus Christus wieder allen Menschen als das alleinige Heil der Welt angeboten werden. Staunend und anbetend standen wir vor diesem , mit so großem Opfern und Entbehrungen verbundenem Wunder.

Neues Leben in Freiheit
Es regte sich nach kurzer Zeit auch wieder der Lebenswille unseres Evangel. Jungmännerwerks. Diese Namensänderung hatten wir auf Anraten der Bekennenden Kirche und des Westbundes in der zeit des Kirchenkampfes vorgenommen. Schon am 3. Juni 1945 hielten wir im Gemeindehaus in Westig die erste Mitgliederversammlung nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches. 25 Mitglieder, die an dieser denkwürdigen Versammlung zum Loben und Danken und beraten teilnahmen, schlossen sich erneut zu einer einsatzbereiten Bruderschaft zusammen.

Fritz Heyng legte sein Vorsitzendenamt nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ernstz Reininghaus trat an seine Stelle. Nach und nach kehrten Mitglieder unseres Vereins aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Das Leben in unseren Jugendgruppen Jungschar und Jugendschaft hatten großen Zulauf, so dass die uns für unsere Zusammenkünfte zur Verfügung stehenden Räume in der kleinen Ohlschule und später in der Schule an der Sedanstraße förmlich aus allen Nähten platzten. Wir waren froh, als wir schließlich wieder in das Gemeindehaus umziehen konnten. Auch die 10 bis 18jährigen Jungen konnten wieder Mitglied in unserem Verein werden.

Als auch einige Sänger heimkehrten, war es nur noch eine Frage der Zeit, dass auch der Männerchorgesang wieder auflebte. Am 17. Oktober 1945 fand die erste Übungsstunde unter Leitung von Willi Götz statt. Später legten die Sänger den Dirigentenstab in die Hände von Christian Backhaus, der den Chor bis zu seinem Weggang von Hemer leitete.

Wie schon erwähnt ist der Posaunenchor zu keiner Zeit verstummt. Heimkehrende und neu dazu gewonnene Bläser verstärkten den Chor mehr und mehr.

„Herr lass deine Fahnen wehen einmal noch in unserem Land. Hilf uns, wahrhaft auferstehen durch dein Wort und deine Hand. Alles war wir selber wollen, ist verbannt zu schnellem Tod. Christus, deine Hände sollen retten uns aus tiefster Not.“

So erklang es singend und betend in der neu auflebenden Jugendarbeit. Ein Verlangen nach Gottes Wort wurde wach, die verführte Jugend suchte nach einem wahren Führer.

Am 2. Dezember 1945 hatten wir im Gemeindehaus in Westig unsere 1. Familienfeier, in der Pastor Pohlmann aus Menden zu uns sprach. Der unvergessene Westiger Pastor Frommann war dabei, als 62 Jungscharler in den Verein aufgenommen wurden. Freudig und dankbar stimmte und die Nachricht, dass bis zu diesem Tage 49 Mitglieder aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren. Vor Gottes Angesicht gedachten wir fürbittend derer, die noch hinter Stacheldraht waren oder von denen wir noch nichts wussten.

In der Generalversammlung am 10. Februar 1946 wurde einstimmig beschlossen, den Verein in „CVJM – Christlicher Verein junger Männer“ umzubenennen. Manche Leser werden an zahlreiche Jugenderlebnisse erinnert werden, wenn ich den friesländischen Ort Breddewarden nenne. War das doch vom 8. August bis zum 23. August 1946 – ja, schon 1946 – eine tolle Sache, in der „Jungschar-Freizeit-Hemer“. Wisst ihr noch, wie wir mit Kartons, Holz- und Pappkoffern (sehr oft in Eigenarbeit hergestellt) mit 15 Zentnern Kartoffeln und anderen Lebensmitteln verschiedenster Art und Güte, die wir beim englischen YMCA, beim „AMI“ und bei anderen Freunden gesammelt hatten, auf dem zerschossenen und nur notdürftig wieder hergestellten Bahnsteig in Dortmund-Süd standen? Wie wir – 106 Jungen mit allem Drum und Dran – in 7 Minuten in den D-Zug nach Wilhelmshaven, dem einzigen, der ab und zu fuhr, verladen haben – und nur ein einziges Köfferchen mit den wenigen Habseligkeiten eines gerade aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Mithelfers mutterseelenallein auf dem Bahnsteig stehen blieb? Wie wir in den Baracken des Roten Kreuzes in Breddewarden entlaust wurden? Und wie wir dann herrliche 14 Tage echter Jugendgemeinschaft in See, Sonne und Sand der friesischen Küste und unter Gottes Wort verlebten?

Das war die erste der größeren Freizeiten, die der CVJM Hemer durchführte. Wie anspruchslos in Bezug auf Komfort usw. war doch damals das junge Volk. Und nicht nur das Junge. Zum ersten großen Treffen nach dem Krieg rief der Westdeutsche Jungmännerbund am 8.6.1947 nach Köln. Wir folgten diesem Ruf in großer Zahl. Heute kann sich keiner vorstellen, welche Schwierigkeiten eine Fahrt auf offenen LKW mit „Holzvergaser“ mit sich brachte. Aber alle Strapazen wurden vergessen, als wir im Köln-Müngersdorfer, halbzerstörten Eisstadion den Worten des greisen Weltbundespräsidenten John Mott aus den USA lauschten „Unsere Verlegenheiten sind Gottes Gelegenheiten“. Wie wahr war und ist doch dieses, sein Thema.

Ein Jahr später wurde der Westbund 100 Jahre alt. Unter mehr als 35.000 feiernden Gästen waren auch zahlreiche Hemeraner, die mit einstimmten in das Lob Gottes über das Aufblühen der CVJM-Arbeit in ganz Deutschland. Unvergesslich der Aufruf unseres Bundeswartes Pastor Johannes Busch: „Jahrhundertfeier ist nicht gemütliches Ausruhen und sattes Zurückschauen, sondern ein fröhliches und tapferes Entschluss: Heute sind wir gerufen, jetzt sind wir an der Reihe!“ Viele von uns haben diesen Aufruf gehört und haben sich eingereiht in die Zahl der Mitarbeiter. Darum konnten wir in den folgenden Jahren große Zeltlager und Freizeiten in einer Regie auf Frönsberg, auf Borkum und anderswo durchführen oder uns mit starken Gruppen an den Lagern des Westbundes, z. B. in Michelstadt, beteiligen. Bundesfeste, Posaunenfeste und Männerchorfeste des Westbundes wie auch Veranstaltungen des Kreisverbandes Iserlohn wurden von vielen Mitgliedern besucht. Das der CVJM nicht neben, sondern in der Kirchengemeinde steht, beweisen die Einsätze unserer Chöre in Gottesdiensten und Gemeindefeiern, das Mitarbeiten vieler Mitglieder im Presbyterium und im Kindergottesdienst u.s.w.

Auch nach 50 Jahren der unveränderte Auftrag
Vom 14.-21. Juni 1952 feierte der CVJM sein 50jähriges Bestehen. Das Festprogramm machte deutlich, um was es dem Verein ging und bis heute geht: Ich möchte und könnte noch über manche Erlebnisse im und mit dem Evangelischen Jünglingsverein, dem Evangelischen Jungmännerwerk, CVJM im In- und Ausland berichten. Doch das würde die Grenzen dieses Berichtes sprengen. Um die Erinnerung wachzurufen, will ich deshalb nur einige Ereignisse streifen.

Ab 1966 wurde die Schulung und Heranbildung von Mitarbeitern für die Jungschar- und Jungenschaftsarbeit von dem hauptamtlichen Jugendreferenten der Kirchengemeinde Hemer, Fritz Dahmen, übernommen. Nach dem Wechsel dieses Mitarbeiters nach Herford blieben der Leiterring und Mitarbeiterkreis unter der Leitung von Gottfried König und Jürgen Saalborn in Zusammenarbeit mit Pfr. Werner Hein bestehen. Seit März 1977 ist Richard Schmidt als hauptamtlicher Jugendreferent des Kirchenkreises für diese Arbeit mit zuständig. Der Mitarbeiterkreis besteht zu dieser Zeit aus 30-35 jungen Menschen. Die Gesamtmitgliederzahl des CVJM Hemer belief sich Anfang 1977 auf 307,die Zahl der Gäste betrug ca. 70-80. Auf die Jungschargruppen entfielen davon 170 Mitglieder, die Jungenschaften (männl. und weibl.) zählten 89. Eigene Familien-, Jungschar- und Jungenschaftfreizeiten fanden u.a. auf Borkum, im Hunsrück, am Pläner See, in Schembach/Schwarzwald, im Westerwald, in Gosau/Österreich, in St. Martin und Reischach/Südtirol, statt.

Der Ehepaar-Hauskreis begann 1965 seine segensreiche Arbeit, deren Höhepunkt die alljährlich zu Pfingsten stattfindenden Familienfreizeiten sind. Die Betreuung von Patenfamilien in der DDR gehörte – seit dem Mauerbau ebenso in den Bereich der sozialen Einsätze, wie die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen vorwiegend unserer Jugendgruppen für die 3. Welt.

Am 17.3. 1975 wurde die Eintragung in das Vereinsregister beschlossen. Nachdem der Westbund schon vor ca. 10 Jahren Mädchengruppen billigte, gehörte seit 1975 auch junge Mädchen und Frauen unserem CVJM e.V. an. Folgerichtig haben wir deshalb unseren Namen seit 27. 3. 1976 in „Christlicher Verein junger Menschen e.V.“ geändert. Anfang 1977 ließen wir den früheren „Jungmännerkreis“ m „Kreis junger Erwachsener“ wieder aufleben.

Der Kreisjungschartag fand 1978 in Hemer statt. Hierzu hatten sich Mädchen und Jungen aus 27 Gruppen angemeldet, und es wurde eine „durfte Sache“. Ort der Austragung waren das Martin-Luther-Haus und die naheliegende Turnhalle an der Parkstraße. Nach einer biblischen Besinnung begannen die bunten Wettspiele. Jede Gruppe zog mit ihrem Leiter von Spielstand zu Spielstand und sammelten Punkte. Vom Hüpfball über das Wettsingen bis hin zum Hindernislauf waren vom Vorbereitungsteam viele alte und neue Spiele ausgesucht worden. Besonderen Spaß machte der Rollerlauf, der im Freien stattfand. Hierzu musste jeder Teilnehmer zwei kleine Eimer mit Wasser füllen, an den Rollerlenker hängen und über eine Wippe fahren. Wenn sich der Fahrer noch unter einer Schnur hindurch gequält hatte, waren die Eimer in einer großen Wanne zu entleeren und zurück ging es zum Ziel. Bei diesem Spiel wurden die Schnelligkeit wie auch die Menge des über die Wippe geretteten Wassers gewertet. Der Wanderpokal konnte der Jungschar „Markus“ Iserlohn überreicht werden.

Was schon im Jahre 1981 angedacht war, wurde 1982 endlich in die Tat umgesetzt. Das ehemalige Militär-Pfarrhaus an der Friedensstraße wird zum Freizeitheim des CVJM-Hemer. Hierzu berichteten wir in unserem Vereinsheft folgendes:

Baustelle Friedensstrasse
Während des ganzen Sommer konnte, bedingt durch verschiedene Umstände, nicht weitergearbeitet werden (bis auf eine Ausnahme). Manfred Ruppert hat in den Sommerwochen tüchtig geschafft. – Dusch- und Toilettenwände im unteren Bereich hochgezogen -. Die zweite Außentür wurde eingebaut – wir sind ihm sehr dankbar.

Nun hat die Renovierung unseres Jugendheimes seit Anfang September wieder kleine Fortschritte gemacht. Im Bereich der oberen Etage sind die Arbeiten bis auf Flur, Bad, Küche und kleinerer Nebenräume abgeschlossen. Sobald diese Arbeiten beendet sind, müssen die Außenarbeiten (Garten, Zaun, Außenanstrich, Eingangsbereich) in Angriff genommen werden. Im Laufe der Wintermonate ist in der unteren Etage Hand anzulegen ….

Und drei Monate später berichteten wir: Die obere Etage (Versammlungs- und Teestubenbereich) ist fast fertiggestellt. Die Anstreicherarbeiten sind abgeschlossen, der Teppichboden liegt, die Gardinen hängen und die bereits vorhandenen Möbel sind aufgestellt.
Im unteren Bereich muss noch tüchtig „Hand“ angelegt werden. Wenn keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, dann wollen wir in der zweiten Hälfte Februar das Haus komplett seiner Bestimmung übergeben.

Am 17. Februar 1982 erfolgt nach harter Arbeit die Eröffnung im Rahmen einer Mitarbeiterstunde. Hierzu waren die Mitarbeiter des Jugendmitarbeiterkreises und Personen, die dieses Vorhaben finanziell und handwerklich unterstützten. Es war mit über 60 Teilnehmern eine bunte Schar von Jung und Alt. In einem kleinen Rückblick über die Entstehung dieses Jugendheimes hörten wir, wie Jesus Christus Schritt für Schritt mit uns ging und uns neu zeigte, wie ER Wege ebnet und wo er Ja sagt. Die Fügung Gottes veranlasste uns zum Denken und Loben und verpflichtet zur gezielten Fürbitte, zu dem, was künftig in diesem Haus geschieht.

Am Sonntag 21. Februar 1982 war die offizielle Eröffnung. Nach einem gemeinsamen Gottesdienstbesuch in Westig konnte der Vorsitzende, Gottfried König, unser Haus den Vertretern von Kirche, Stadt, Verwaltung und Parteien vorstellen. Alle drückten Erstaunen darüber aus, was nun aus diesem Objekt als Einrichtung für junge Menschen geworden war.

An diesem Sonntag hatten wir von 14:30 bis 18:00 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Was wir an diesem Nachmittag an Besuchern erlebten, übertraf alle Erwartungen. Besucher über Besucher drängten sich an diesem Nachmittag durch die Räume. Unser Gott hatte auch mit dem Wetter an diesem Tag das „i-Tüpfelchen“ auf die geleistete Arbeit gesetzt. Es war ein herrlicher Sonnentag, an dem viele Spaziergänger den Weg zur Friedensstraße fanden. Über Anteilnahme und Interesse haben sich alle Verantwortlichen sehr gefreut.

Im September 1988 richtete der CVJM-Hemer den Kreisjungschartag aus. Als Großereignis auf das sich alle Hemeraner freuen könnten, wurde schon im voraus mächtig geworben. Ungefähr 300 Mädchen und Jungen treffen sich am 18. September in Westig, um bei Spiel und Sport einen tollen Tag zu erleben. Zu einer „Weltreise“ starteten die Kinder an jenem Sonntag an der Thomaskirche. Um 10:00 Uhr beginnt der Gottesdienst über die Reisen des Apostel Paulus. Anschließend wollen die Kinder selbst spielerisch auf die Reise um die Welt gehen. Dazu hat jede Gruppe einen Ländernamen zugeordnet bekommen, nachdem sie sich auch passend kleiden sollen. Nach dem Mittagessen sollte es dann an Spielstationen so richtig losgehen. Der Dauerregen machte das unmöglich. Die Kinder mussten in der Turnhalle der Diesterwegschule einquartiert werden. Nicht nur Geschicklichkeit – für die Franzosen beim Eifelturm-Bau aus Kartons oder für die Ostfriesen beim Klostockspringen – war erforderlich. Das „ägyptische“ Team sah sich vor eine Denksportaufgabe gestellt: Wie sieht eine menschliche Pyramide aus, wenn sie aus vier Füßen und zwei Händen bestehen soll, insgesamt aber von zehn Mitspielern gebildet wird?
Bei der Siegerehrung stellte sich heraus, dass die Hemeraner Mädchenjungschar Ai-Weh-Deh die meisten Punkte gesammelt hatte. Der Vorsprung war denkbar knapp: Mit einem Punkt weniger kamen Hemers „Nommensen“ – Jungen auf den zweiten Platz, Dritte wurden die Iserlohner Jungenjungschar „Samuel“.

Nach langer Vorbereitungszeit wurde am 24. September 1989 in Hemer eine Großveranstaltung durchgeführt die vom CVJM-Hemer initiiert wurde. Sponso-Bike wurde zugunsten des YMCA in Ghana und Togo veranstaltet. Zwei Jahre zuvor hieß es „Sport, Spiel und Spaß“ im Dammstadion. Ca. 600 Hemeraner beteiligten sich damals an der Weltdienstaktion zu Gunsten von Sierra Leone.
1989 sollte jeder Teilnehmer in 2 ½ Stunden möglichst viele runden durch den abgesperrten Parcour quer durch Hemers Innenstadt mit dem Fahrrad fahren. Zuvor musste sich jeder Radfahrer Sponsoren suchen, die ihm pro Runde einen Beitrag ab 0,50 DM zahlen. Die Gage und andere Spenden wurden dann der Weltdienstarbeit, wie schon erwähnt, dem CVJM in Ghana und Togo eingesetzt. Ein buntes Rahmenprogramm an der Volksbank sollte die Zuschauer und später auch die Radfahrer unterhalten.
20.000,- DM war die stolze Summe die der CVJM-Hemer übergeben konnte. Bürgermeister Burda lobte das große soziale Engagement der jungen Hemeraner.

Bei der Vorstandssitzung vom 23. November 1990 wird anhand eines Gutachtens beschlossen dem Freizeitheim ein Dach zu „spendieren“. Aufgrund des desolaten und in statischer Hinsicht sehr bedenklichen Zustandes besteht sogar Einsturzgefahr.

Im April 1992 hat das Presbyterium der ev. Kirchengemeinde Hemer in seiner Sitzung der Renovierungsmaßnahme zugestimmt. Am 17. August 1992 wurde dann endlich der verbindliche Termin abgesprochen. So wurde festgelegt, dass in Eigenleistung des CVJM-Hemer die Ausschachtungsarbeiten am Haus, sowie das Betonieren der Pfeiler übernommen wird. Bis zum 17. September 1992 müssten die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Dach sollte in der Woche vom 12.-17. Oktober 1992 aufgesetzt werden. Und so sollte es auch sein. Nachdem am 16. Oktober das Richtfest war ging es dann noch einmal richtig zur Sache. Die Mauerer mauerten einen neuen Schornstein, entfernten die Stützen und Verschalungen und bereiteten alles für die Dachdecker vor. Durch Probleme bei den Vorarbeiten und dem Aussuchen der Dachziegel, sowie Verzögerung bei der Lieferung lagen wir im Zeitplan 14 Tage zurück. Am 14. November konnten dann aber die Dachdecker ihre Arbeit beginnen.

Im Sommer 1992 hieß es „90 Jahre CVJM – Ein Jubiläum nach Maß“. Mit einem Gottesdienst am 21. Juni in der Ebbergkirche begann das Vereinsjubiläum. Ein Thema des sehr zahlreich besuchten Gottesdienstes war natürlich die Entstehungsgeschichte des CVJM mit ihrem Beginn in London. In der Ansprache von Pfarrer Pierre Bouvain kamen Zweifel zum Vorschein, ob im nächsten Jahrzehnt auch der runde Geburtstag unseres CVJM gefeiert werden kann. Das dieser Zweifel unbegründet war, halten Sie verehrte Leser gerade in ihren Händen. Der Gottesdienst wurde durch Beiträge von Männer- und Posaunenchor musikalisch unterstützt. Nach Beendigung des Gottesdienstes überraschten die Jungscharler die Kirchgänger mit Liederbeiträgen auf dem Platz vor dem Haupteingang. So wurde u.a. „L’audato se“, „Eine Hand voll Kinder“ und „Ich lobe meinen Gott“ vorgetragen. Anschließend wurden die Festlichkeiten im Martin-Luther-Haus fortgesetzt. Zu Beginn der Veranstaltung sang der Jugendchor. Im Anschluss daran hielt unser damaliger 2. Vorsitzender Gerd Halfmann und auch Bürgermeister Klaus Burda eine Ansprache. Der Stadtvater bedankte sich für die immer wieder zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im Martin-Luther-Haus.

Nach Renovierungsarbeiten, die zumeist von CVJM – Mitarbeitern in Eigenarbeit erledigt wurden, wir im Januar 1994 der Kellerclub ins Leben gerufen. In den Katakomben, direkt neben dem Jugendschaftsraum öffnet seitdem Donnerstags der Kellerclub seine Türen.

Mit einem Tag der offenen Tür feiert der CVJM-Hemer am 28. Mai 1995 den Abschluss der Baumaßnahmen am Jugendfreizeitheim. Wir haben uns über die große Resonanz, die dieser Tag in der Öffentlichkeit fand, sehr gefreut. Großer Andrang herrschte auch im Garten des CVJM-Freizeitheimes. Vertreter der Stadt, der Kirche sowie der bauausführenden Firmen ließen es sich nicht nehmen, bei strahlenden Sonnenschein Grußworte an die Vereinsfamilie und die Gäste zu richten. Hell und gemütlich sind die Räume eingerichtet, die Außenfassade erstrahlt in neuem Glanz, das vormals undichte Dach ist gänzlich renoviert.

Im Herbst stand schon der nächste wichtige Termin an. Am 30. September 1995 feierte der Posaunenchor sein 75jähriges Bestehen. „Loben und dienen, das ist unser Amt!“ das war an diesem Samstag das Motto für das Festkonzert in der Ebbergkirche. Das von Siegfried Browarczik-Peters geleitete Geburtstagsensemble hatte sich mit dem CVJM-Männerchor, unter der Leitung von Dieter Drucks, und der Kantorin Uta Weigang an der Orgel verstärkt. Die 75 Vereinsjahre wurden später im „Inneren Kreis“ würdig im Paul-Schneider-Haus gefeiert.

Fritz Dahmen, der vertraute Mitstreiter des Posaunenchores aus alten Tagen predigte am Sonntag im musikalischen Festgottesdienst über Psalm 100. Im Martin-Luther-Haus gab der Posaunenchor anschließend einen Empfang.
Bürgermeister Heinz Öhmann richtete für Rat und Verwaltung Glückwünsche aus, es gratulierten u.a. Abordnungen der Hemeraner Kirchenchöre und der Nachbargemeinden. Ökumene ist wichtig für die CVJM-Musiker, so durften die Katholiken von Christ-König und Kolpingfamilie nicht fehlen.

Am 22. Juni 1997 hieß es wieder „Radeln für einen guten Zweck“. Zahlreiche Radsportlerinnen und -sportler schwangen sich in den Sattel. Auch die Vielzahl an Zuschauern bescheinigten den Erfolg dieser Veranstaltung. Die Aktion war phantastisch. Sie sollte Ansporn für andere sein, für Leben in der Stadt zu sorgen, lobte Bürgermeister Heinz Öhmann.

Die Westfälische Rundschau meldete am 11. September 1997 „Moderne Zeiten: CVJM setzt jetzt auf Computertechnik“. Ein Computer gegen Vereinsamung – wie das funktioniert will der CVJM-Hemer in Zukunft zeigen. Dank einer Spende ging der lang gehegte Wunsch nach einem Computer in Erfüllung. Mit ihm soll die Verwaltung des Vereins nun erheblich erleichtert werden. Darüber hinaus werden die Jugendlichen im „Teetreff“ die Möglichkeit haben, sich an dem Gerät datentechnisch weiterzubilden.

Der CVJM engagiert sich auf den Hemeraner-Herbsttagen stets besonders und hat sich so einen festen Platz im Angebot gesichert. Mit der neuen Attraktion landeten die Mitarbeiter 1998 einen Volltreffer. Der auffällige Bibel-Shuttle wurde während der Herbsttage von 2362 Gästen besucht. Damit erkundeten weitaus mehr Gäste den Bus als beim letzten Einsatz in Dresden.
Als der lange Gelenkbus am Donnerstag vor dem Martin-Luther-Haus parkte ging ein Raunen durch die wartenden Mitarbeiter. Allein durch die optische Aufmachung begeisterte der Bibel-Shuttle. Die Technik im Inneren hatte es dann besonders in sich. Am Freitag morgen besuchten 95 Schüler der Hauptschule und dem Gymnasium den Bus und erkundeten an zehn Computerplätzen die Bibel. Nachmittags waren die Pfarrer mit 59 Katechumenen und Konfirmanden zu Gast. Die letzte Runde machten die Mitarbeiter des CVJM-Hemer um 20 Uhr. „Wir konnten deutlich machen, dass die Bibel nicht nur ein verstaubtes Buch ist, sondern auch in der heutigen Zeit lebendig ist und man viel mit ihr erleben kann, und wenn es am Anfang nur am Computer ist“, bilanzierte der Vorsitzende Gerd Halfmann. Während der Herbsttage war die Resonanz dann enorm. Auch viele ältere Besucher schauten sich an dem Wochenende im Bus um.

Seit Monaten wurde gebastelt, im Dezember 1998 bot der CVJM-Hemer seinen ersten Weihnachtsmarkt mit Tannenbaumverkauf an. In Zusammenarbeit mit der Blumenkapelle Schepper fand der am 12. und 13. Dezember am Ende der Kantstraße statt. Der CVJM verkaufte dort Weltdienstkarten, Bücher und Kalender, Produkte der Seidenmal- und Kreativgruppe und Wohlfahrtsbriefmarken. Hinzu kamen verschiedene kommerzielle Stände. Der Schlager dürften die Tannenbäume gewesen sein, die die Blumenkapelle Schepper zu Gunsten des CVJM-Hemer verkaufte. Für die Kinder hatten die Jungscharen ein Rätsel ausgearbeitet. Der CVJM-Posaunenchor war am Samstag und der Chor „Good News“ am Sonntag zu Gast.

Einen neuen Raum konnte am 22. April 1999 in der Friedensstraße ihrer Verwendung übergeben werden. Durch die tatkräftige Hilfe von Vereinsmitgliedern und Helfern konnte die Garage zu einem gemütlichen Mehrzweckraum umgebaut werden.

Über 60 Gäste waren am Samstagabend, dem 29. Januar 2000 im Martin-Luther-Haus an der Parkstraße erschienen. Der Grund war eine Veranstaltung der Jungscharen „Fanny Crosby“ und „Bodelschwingh“, die gemeinsam mit dem „KC – das Jugendbistro“ zu einem Benefizessen geladen hatte. Eines der Mitglieder des KC, Thomas Elend, hatte zu seinem Geburtstag ein Spanferkel geschenkt bekommen und kam so auf die Idee, die Finanzierung eines Billardtisches gehörig voranzutreiben. Kurzer Hand hatte er dieses Ferkel gespendet und organisierte mit den Jugendlichen zusammen den wirklich gelungenen Benefiz-Abend, obwohl dieser Abend von einem Unglück überschattet war. Am vorherigen Freitag war noch alles in bester Ordnung gewesen. Da hatten die Organisatoren des für Samstag geplanten Benefiz-Essens dessen Hauptattraktion, ein kleines Ferkel, zum Auftauen in einer Wanne im Freizeitheim an der Friedensstraße deponiert. Es sollte am Samstag zum Braten geholt werden. „Und das war unser Glück“, so Gerd Halfmann. „Sonst wäre vor Montag keiner ins Haus gegangen“. Das aber stand am Samstag Vormittag unter Wasser: Rohrbruch. Der Schaden war erheblich. Der gesamte Teppichboden im Erdgeschoss hat sich voll Wasser gesogen; das hat sich dann auch einen Weg in den Keller gebahnt. Die gesamten Schlafräume waren betroffen. Aber schon im März waren die meisten Schäden beseitigt.

Rolf Friedewald
(Quelle: E. Reininghaus u.a.) 

Für ein besonderes Highlight im Jahr 2000 steht wohl das „Festival für die Sinne“ mit dem Liedermacher Jonathan Böttcher in Zusammenarbeit mit den Kindergärten. Auch konnte der CVJM seine erste offizielle Homepageseite unter www.CVJM-Hemer.de publizieren. Dieses Jahr war geprägt von mancher Renovierung: im Martin-Luther-Haus wurden die Räume des Kellerclubs (KC) und die Jungscharräume renoviert, in der Friedensstraße wurde eine neue Heizung installiert und die Wand für die Nutzung eines größeren Billardtisches entfernt. Das KC organisierte ein Spanferkel-Benefizessen, um die Jugendarbeit in den neuen Räumen zu unterstützen. Im Jahre 2000 verließ der letzte Zivildienstleistende, Sebastian Hepping, die Friedensstraße. In den Vorjahren wurde die Arbeit rund um das Jugend- und Freizeitheim vorwiegend durch die Zividienstleistenden getragen; in Zukunft muss diese Verantwortung vom Gesamtverein durch ehrenamliche Helfer übernommen werden.
Der Posaunenchor feierte sein 80-jähriges Bestehen unter dem Leitsatz: „Loben und Dienen ist unser Amt“. Bei einem großen Festkonzert bedankte sich der Gesamtverein bei den Bläsern, besonders bei Paul-Joachim Kuhlmann.
2001 gab Ralf Gütting nach 10 Jahren die Verantwortung für die Friedensstraße komplett an Detlef Rus ab. Die Jungscharfreizeit führte nach Kranenburg-Nütterden und die Jugendfreizeit nach Furudal in Schweden.

100 Jahre CVJM Hemer und 20 Jahre CVJM-Jugendheim wurden vom 05.-23.06.2002 unter dem Motto „Mehr als (d)ein Verein“ mit Spielfest, Jungschargottesdienst mit Jorg Bolte (Kreisverbandssekretär), CVJM-Ausstellung mit Ulrike Messinger (Vorsitzende CVJM Westbund), Bibelgespräch mit Christoph Dickel (Generalsekretär), einer Mitarbeiterfeier, Jugendtag, Festkonzert und Festgottesdienst in der Ebbergkirche gefeiert. Dies war die letzte große Aktion des langjährigen Vorsitzenden Gerd Halfmann, der den CVJM Hemer geprägt hat, bevor er die Stelle des Hausleiters auf der Bundeshöhe in Wuppertal angenommen hat. Unvergesslich sind die unzähligen durch ihn geleiteten Familienfreizeiten im Herbst, die von Herbststein, Hübingen, Burg Bodenstein bis nach Hochwald im Hunsrück gingen.

Andrea Witkowski prägte von 2002 bis 2006 die Jugendarbeit als Jugendreferentin des Kirchenkreises in den Bereichen Hemer und Ihmert. Insbesondere erinnern wir uns an die Open Space-Veranstaltung, die Kinderbibelwochen und ihre Jugendfreizeiten. Sie wurde abgelöst durch Doreen Quaschnik bis 2007. Ab diesem Zeitpunkt wurde kein Jugendreferent des Kirchenkreises mehr vor Ort für die Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt. Das bedeutete, dass der zweite große Baustein durch ehrenamtliche Arbeit ersetzt werden musste.

Zwischen Sommer 2002 und März 2004 übernahm Detlef Rus als 2. Vorsitzender kommisarisch die Leitung des Gesamtvereins, da sich die Suche nach einem Nachfolger für Gerd Halfmann mehr als schwierig erwies. Insbesondere war die hohe Verschuldung des Vereins und die vielen offenen Aufgabenstellungen des CVJMs, die durch die Ehrenamtlichen getragen werden mussten, eine große Hürde. Nach unzähligen Gesprächen konnte Anfang 2004 ein klares Konzept für die Folgejahre aufgestellt werden. Die Jahreshauptversammlung beschloss 2004, Dirk Rus als 1. Vorsitzenden, Claus Wiesemann als 2. Vorsitzenden, Inga Hücking als Schriftführerin und Ralf Gütting als Kassenwart zu wählen. In den folgenden Jahren galt es, die Schulden zu tilgen und den Nutzungsvertrag für die Friedensstraße langfristig mit der Kirchengemeinde zu verlängern, die Gruppenarbeit, Mitarbeiterrunden, Vorstandssitzungen etc. auf einen guten Grund zustellen. Wo es möglich war, sollte die dezentrale Kinder- und Jugendarbeit gefördert werden, die Tendenz ging aber zur Zentralisierung in den Räumen der Friedensstraße.

Der Neuanfang stand relativ schnell unter weiteren Herausforderungen: als das Martin-Luther-Haus verkauft wurde, musste dort die Jugendarbeit eingestellt werden. Die Mädchenjungschar zog in das Paul-Schneider-Haus, das KC (Kellerclub) musste geschlossen werden. 2007 wurde das KC unter neuem Namen JuBi (Jugendbistro) neu konzipiert und zog in renovierte Räume in der Thomaskirche. Doch nach kurzer Zeit wurde auch die Thomaskirche verkauft, so dass dann auch diese Räumlichkeiten verlassen werden mussten und das Jubi in die Friedensstraße umzog. 

2003 wurde ein Arbeitskreis gegründet, der sich um den langfristigen Mietvertrag des Jugend- und Freizeitheims kümmerte. Es waren größere Reparaturarbeiten im und ums Haus kurzfristig durchzuführen, um den Gästen des Hauses ein ansprechendes Ambiente zur Verfügung zu stellen. Hierzu wurden als erstes die Schlafräume, der Flur und der Bistroraum renoviert und es wurde damit begonnen, den Dachboden zur Aufnahme des vereinseigenen Materials vorzubereiten. Nachdem am 27.1.2008 der Nutzungsvertrag Friedensstraße durch die Kirchengemeinde bis 2032 verlängert wurde, konnte offensiv ein Konzept für die Gestaltung der Friedensstraße, für die eigene Arbeit wie aber auch zur Vermietung an Gruppen erarbeitet werden. Zusätzlich wurden die finanziellen Mittel konsequent beurteilt. Es galt, die Schulden abzubauen aber auch notwendige Umbauarbeiten auf einen guten finanziellen Grund zu stellen. Es galt ab jetzt der Grundsatz: Investitionen, wenn auch die Mittel zur Verfügung stehen. Es wurde ein Förderkreis „Stein auf Stein“ gegründet, um die geplanten jährlichen Umbauarbeiten zu unterstützen. In den folgenden Jahren wurde 2009 der Fühlpfad, das Weidentippi, die Felsenfreilegung und die Gartenumgestaltung mit Bachlauf durchgeführt, 2010 kamen die ersten Ideen für die Spielwiese; eine Dachgaube und die Außentreppe wurden eingebaut, der Vorgarten wurde umgestaltet und bepflanzt und die Umzäunung neu konzipiert. 2011 folgten die Brandschutzmaßnahmen auf dem Dachboden, 2012 wurde die Wiese gerodet und der Hang der Spielwiese bepflanzt, 2013 wurde der Parkplatz gepflastert und der Wintergarten fertiggestellt. 2014 wurde das Carport, der Bauwagen und das Boot aufgestellt und die Spielwiese mit einem großen Festakt unter Beteiligung von Sponsoren, Vertretern der Politik und einem Presbyter feierlich eingeweiht. 2015 wurde das Segel am Boot gesetzt. Das Boot bekam den Namen: „Mit Jesus Christus mutig voran“, so kann jeder am Boot sehen, was dem CVJM wichtig ist. 
Im Rückblick sind wir sehr dankbar für die Bewahrung bei den Arbeiten und für die unzähligen kleinen und großen Spender und den kleinen und großen Helfern, die es erst ermöglicht haben, dass die Friedensstraße zu einer kleinen Oase für die Kinder- und Jugendarbeit geworden ist. Es gibt zahlreiche Geschichten, beispielsweise der Transport der Pflastersteine zur Friedensstraße, die 17 Tonnen Erdaushub, die Abholzung der Bäume und Sträucher und die 500 Pflanzsteine und X Kubikmeter an Rindenmulch, die immer in der Erinnerung eines jeden Einzelnen verbleiben. Zur Erinnerung an die vielen Arbeitseinsätze wurde 2015 eine Holzsteele mit den Unterschriften aller Helfer auf dem Gelände der Friedensstraße aufgestellt.
Um die geschaffenen Werte zu erhalten, wurde ab 2011 zwei vereinsübergreifende Wochenenden in der Friedensstraße etabliert. Im 1. Quartal findet der sogenannte Frühjahrsputz statt und im 4. Quartal heißt es, das Haus winterfest zu machen. Unterhalb des Jahres helfen Haus- und Gartenassistenten, die Ordnung und Pflege im Haus und Gelände zu gewährleisten. Ohne diese Maßnahmen könnte das Haus und Gelände nicht gehalten werden. Daher gilt allen Helfern und Förderern herzlicher Dank. 

Neben den Gedanken zur Gestaltung der Friedensstraße etablierte sich auch in den Jahren der Einsatz des Posaunen- und Männerchores bei den Gottesdiensten in den Gemeinden. Als Höhepunkt gelten die Gestaltung des Himmelfahrtgottesdienstes, später auch im Sauerlandpark, und die Gestaltung des Herbsttagegottesdienstes unter Mitwirkung der Chöre, der Jungscharen und der Konfirmanden. Ab 2012 wurde der Kinder- und Jugendkreuzweg der Gemeinde Süd mitgestaltet und durch die Teilnahme der Jungbläser und Jungscharen maßgeblich geprägt. 2014 wurde ein eigenes Konzept der Jungscharen umgesetzt.

In diesem Zusammenhang ist der Fernsehgottesdienst des ERF’s unter der Mitwirkung des Posaunenchores in der Lungenklinik 2014 hervorzuheben.

Es wurden mehrere Konfirmandentage im Bereich Süd und Mitte durchgeführt. Selbstverständlich hat auch der CVJM Hemer eine Rolle während der Landesgartenschau 2010 eingenommen. Zum einen haben wir durch eine Geldspende einen Baum im Eingangsbereich gepflanzt. Zum anderen haben wir an den Konzeptionen für den ökumenischen Andachtsraum „Paradiesunddas“ mitgewirkt und mit großer Freude haben wir als Paradieshüter eine Woche zum Thema „Spuren Gottes“ inhaltlich ansprechend gestaltet. Noch heute hängt im Eingangsbereich der Friedensstraße als Erinnerung ein Mosaikpuzzle, das von Besuchern der Landesgartenschau mitgestaltet wurde. 

Zwischen 2004 und 2015 wurden im geschäftsführenden Vorstand nur vier Wechsel vollzogen. Christian Saalborn löste nach zehn Jahren Claus Wiesemann 2012 als 2. Vorsitzender ab, 2011 übernahm Elke Trelenberg das Amt der Schriftführerin und wurde 2015 durch Cordula Stehmann abgelöst. Der Kassenwart Ralf Gütting beendete seine Amtszeit 2012; dies übernahm Oliver Kranefuß. Unter Olivers Regie wurde eine Vereinsabrechnungssoftware, das neue Sepa-Verfahren und eine neue Beitragssatzung umgesetzt.
2005 bedankte sich der Vorstand bei seinen Mitarbeitern mit einer Dankeschönfeier, die dann zur regelmäßigen Tradition wurde, bis dann 2011 das Sommerfest als Dankeschön für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter etabliert wurde. Das Sommerfest wurde westfalenweit durch die „Offenen Gärten“ publiziert, was auch regen Zulauf von interessierten Gartenliebhabern hervorrief. Gerne erinnern wir uns an eine Reisegesellschaft des Verkehrsverein. Um ein Gemeinschaftsgefühl und Zeit für Besinnung zu geben, lud der Vorstand ab 2010 zur Weihnachtsfeier in die Friedensstraße ein. Die Weihnachtsfeier bekam im Jahr 2013 den Namen „Sternstunde“, die im Anschluss an das traditionelle Adventskonzert des Männer- und Posaunenchores stattfindet. Zusätzlich, ab 2011, lud der Vorstand seine Mitarbeiter zu einem Überraschungstag ein, bei dem die Mister-X-Jagd, Geocaching, Fußballgolf und ein Besuch im Kletterwald für jährliche Abwechlung sorgt. 

Im April 2011 wurde unser langjähriger Posaunen-Chorleiter Paul-Joachim Kuhlmann nach 12 Jahren in einem Festgottesdienst mit großer Dankbarkeit verabschiedet. Mit Herz und Seele führte er den Chor, ganz dem Motto „Gott loben, das war sein Amt“. Peter Michael Westhoff übernahm als 20 Jähriger das Amt und prägte schnell durch seine junge und frische Art den Posaunenchor. Er hatte sich persönlich den Jungbläsern verschrieben und förderte in den nächsten Jahren viele Kinder und jugendliche Bläser. 

Neben den eigenen Angeboten wollten wir auch die Nachbarschaft an unserer Arbeit teilhaben lassen. So haben wir bespielsweise 2006 in den Gemeinderäumen der Thomaskirche die Fußballweltmeisterschaft als „public viewing“ erlebt (Wiederholung 2010 und 2014 in der Friedensstraße). Bei Stadtteilfesten in Sundwig 2005 und 2007 haben wir uns mit einem Spielstand beteiligt.

Seit 2008 fährt das JuBi und Freunde regelmäßig nach Gelsenkirchen zum Ruhrcamp des CVJM Westbundes. Die Gesamtschule bietet ideale Voraussetzung für ein spannendes aber auch inhaltliches Thema. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeiten, bei Spiel, Kreativität und biblischen Workshops Konktakte zu knüpfen und Gemeinschaft zu erfahren.

Die Tradition der Familienfreizeiten wurde durch ein neues Team um Dirk Rus nahtlos fortgeführt (2003 Burg Bodenstein, 2004 Werningerode, 2005 Dasseln, 2006 Burg Bodenstein, 2007 Dasseln, 2008 Borkum, 2009 Wuppertal, 2010 Hamburg, 2011 Burg Bodenstein, 2012 Ramsau, 2013 Vallendar, 2014 Wuppertal, 2015 Berlin). Bei der Freizeit in Vallendar waren die Familien Teil des Einspann eines neuen Fernsehquiz „Wer weiß es, wer weiß es nicht“. Die Familien sind ganz schön rumgekommen und haben neben vielen Sehenswürdigkeiten vor allen Dingen Gemeinschaft und Glaubenserlebnisse erfahren. Außerdem etablierte sich „family & Co“, auch mit jährlichen Programmpunkten wie Familiensport, Weinproben, Wanderungen oder gemeinsame Gottesdienstbesuche.

2014 feierte der Männerchor sein 110 jähriges Bestehen unter der Leitung von Dieter Drucks. Oliver Teves übernahm 2015 nach seinem Tod von Dieter Drucks die Leitung des Chores.

Die Jungenjungschar Bodelschwingh freute sich 2015 riesig über den ersten Platz beim Jungscharfestival des Westbundes in Dauptethal (Disziplinen: Völkerball, Indiaka, Weitwurf, Weitsprung, Staffel, Bibelquiz). In diesem Jahr feierten die Jungscharen in Hemer das 110-jährige Bestehen der Jungschar. Sie lernten die Geschichte der Jungschar kennen und erlebten den Jungschardreiklang wie vor 100 Jahren. Abgerundet wurde das Jungscharjahr durch eine gemeinsame Freizeit der Mädchen- und Jungenjungschar im Zinzendorfhaus und Jugend- und Freizeitheim Friedensstraße in den Sommerferien. Fünf Tage und fünf Kontinente war dann auch das Thema des traditionellen Jungscharelternabends. Im Sommer wandelte sich die Mädchenjungschar Fanny Crosby in einen Mädchenkreis um. 

Während der Hauptversammlung 2015 verdeutlichte der 1. Vorsitzende allen Mitgliedern den Wandel der Zeit und bat um Unterstützung für die Zukunft des CVJM. Der Gesamtverein stellt sich der Vision „CVJM Hemer 2030“. Es gilt in den nächsten Jahren, ein gutes Fundament zu legen, so dass Kinder- und Jugendliche auch dauerhaft in Hemer eine christlich geprägte Arbeit vorfinden. Alle sind eingeladen hieran zu arbeiten und das Gesicht des CVJM in der Zukunft zu prägen.

Cordula Stehmann und Dirk Rus
(Quelle: Durchblick, Protokolle, u.a.)